Peter SIMON:
"Deutschlands Exportstärke durch mehr Teilhabe der Arbeitnehmer langfristig sichern"
EU-Kommission überprüft deutsches Wirtschaftsmodell
"Damit es klar ist: Niemand will Deutschland wegen seiner Exportstärke an den Karren fahren. Niemand fordert, dass Deutschland seine Exporte reduziert. In einem zu 90 Prozent integrierten Binnenmarkt wie in Europa bedeuten die Handelsüberschüsse des einen zugleich die Handelsdefizite der anderen. Und diese Ungleichheiten muss man unter die Lupe nehmen, damit sich keine Verwerfungen im europäischen Binnenmarkt ergeben. Genau das will die Europäische Kommission, nicht mehr und nicht weniger", bringt der SPD-Europaabgeordnete Peter SIMON, Mitglied des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europäischen Parlaments, die heutige Entscheidung der Europäischen Kommission, den Handelsüberschuss Deutschlands zu überprüfen, auf den Punkt.
Für ein stärkeres Gleichgewicht im Euroraum sind für Peter SIMON höhere Löhne in Deutschland unverzichtbar. "Der von uns Sozialdemokraten in den Koalitionsverhandlungen geforderte Mindestlohn beteiligt nicht nur die Arbeitnehmer endlich mehr an dem Erfolg der Unternehmen, sondern kurbelt auch die Binnennachfrage weiter an, da die Menschen mehr Geld im Portemonnaie haben." Eine Erhöhung der Löhne in Deutschland hatte auch die Europäische Kommission bereits mehrfach gefordert.
"Höhere Löhne sowie Investitionen und eine erfolgreiche Exportwirtschaft schließen sich nicht aus, sie müssen sogar miteinander einhergehen. Sollten die Ungleichgewichte im Euroraum nämlich noch größer werden, würde das letztendlich auch Deutschland schaden, da unsere Hauptabsatzmärkte schlicht wegbrechen würden. Stärkere Gleichgewichte bei den Leistungsbilanzen sind also in unserem ureigenen Interesse", so Peter SIMON abschließend.