Mit einem Antrag auf umfassende Informationen wendet sich der Vorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion Offenburg, Jochen Ficht, an Oberbürgermeisterin Schreiner. Ihm seien Informationen zugegangen, nach denen der Firma Rhein Petroleum GmbH bereits vor einigen Monaten eine "bergrechtliche Erlaubnis zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen" (Fracking-Verfahren) seitens des Regierungspräsidiums Freiburg genehmigt worden seien. Diese Erlaubnis betreffe in einem "Feld Mittlerer Oberrhein" nahezu die gesamte Gemarkungsfläche von Offenburg, so der Fraktionsvorsitzende Jochen Ficht in dem Antrag an die Stadt Offenburg.
Dieses Fracking-Verfahren hat das Ziel, unterirdische Gas- und Ölvorkommen aufzuspüren und zu fördern. Nach vielfachen Einschätzungen ist das Fracking stark umstritten. Es gefährde nach heutigem Wissen nicht nur die Trinkwassergewinnung, sondern zudem die Grundwassersicherung. Das Wasserwerk Offenburg mit seinen Brunnen und die dazu gehörenden Grundwasserströme liegen vollständig in dem genehmigten "Feld Mittlerer Oberrhein", schreibt Jochen Ficht in seinem Antrag weiter.
Verbunden mit diesen Informationen hat der SPD-Fraktionsvorsitzende eine Liste von sechs Fragen an die Oberbürgermeisterin eingereicht und will sie zeitnah und öffentlich beantwortet haben.
Den vollständigen Antrag sowie den Fragenkatalog finden Sie in dem Link in einer Pdf-Datei.
http://spdnet.sozi.info/bawue/ortenau/offenbg/dl/Antrag_Fracking_auf_Offenburger_Gemarkung.pdf
Hintergrund - Kurzinformationen zum Fracking:
Beim Fracking wird tief unter der Erde Gestein mit hohem hydraulischen Druck aufgebrochen, in der Hoffnung, dort eingelagertes Gas zu finden. Dabei wird in der Regel ein flüssiges Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in den Boden gepresst. Es entstehen Risse im Gestein, durch die das Gas entweichen und über Bohrrohre an die Oberfläche gelangen kann.
Umweltschützer fürchten unter anderem eine Verunreinigung des Trinkwassers durch die dabei benutzten Chemikalien. Nach einer Studie der Universität Manchester sind einige der eingesetzten Chemikalien krebserzeugend.
Fracking - allein die Vorstellung davon erzeugt bei den meisten Menschen Widerwillen. Bei dieser Gasförderungsmethode wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien unter großem Druck in tiefe Erdschichten gepresst. Das Gestein bricht auf und setzt Erdgas frei, das mit herkömmlichen Bohrungen nicht gefördert werden könnte. Ein Megageschäft für Energiekonzerne. Und ein Riesenproblem für die Umwelt: Die Chemikalien belasten das Grundwasser nachhaltig.